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Prognose für die Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie der EU – 2018/19

Protel bietet seit kurzem CapEx-Investitionsprojektdaten aus der Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie in Frankreich, Belgien und den Niederlanden an. Dieser Artikel zielt darauf ab, dieser Entwicklung folgend einen gut verständlichen kurzen Überblick über einige der Industrietrends zu geben, die unser Forscherteam festgestellt hat.

Positive Aussichten in der Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie
Im Allgemeinen ist die Nahrungsmittel- und Getränkeproduktionsindustrie in Frankreich, Belgien und den Niederlanden sehr lebhaft. Wir sehen viele geplante CapEx-Investitionen, Projekte werden aber rasch genehmigt und im Allgemeinen selten aufgeschoben oder gestrichen.

Aufgrund der Größe des Landes und seiner industriellen Basis finden sich mehr Projekte in Frankreich. Der Investitionswert in Belgien und den Niederlanden ist aber auch sehr hoch – der Wert der Investitionen in Sachanlagen und immaterielles Anlagevermögen (CapEx) liegt dabei oft bei rund 50 Mio. Euro. Zu sehen ist eine gute Mischung von Projekttypen, darunter komplette Neubauten und Sanierungen von Industrie- und Gewerbegrundstücken mit Altbestand, bei denen Unternehmen die ihnen verfügbare Fläche optimal nutzen.

Das Niveau ausländischer Direktinvestitionen ist hoch. Große Player wie das indische Unternehmen Pativa und die koreanische SPC Group öffnen zurzeit Herstellungszentren in Belgien bzw. Frankreich. Es scheint kaum Besorgnis über den Brexit zu geben, ja, er führt zu mehr europäischen Investitionen allgemein, da viele britische Unternehmen eine Basis auf dem europäischen Festland, oft in Form einer Lagereinrichtung oder einer Verkaufsstelle, einrichten möchten.

In einer ähnlichen Tendenz wie in unseren entsprechenden Informationen über das Vereinigte Königreich sehen wir mehr Projekte im Bereich Nahrungsmittel als im Bereich Getränke. Grund dafür ist die riesige Agrarnahrungsmittelindustrie in Frankreich, Belgien und den Niederlanden. Trotzdem sind die Investitionen in die Getränkeindustrie noch hoch, wo Milchpulver, Milch und Molkereiprodukte und Fruchtsäfte wichtige Wachstumsbereiche sind.

Aufgrund des hohen Grads an geplanten, aber noch nicht genehmigten Projekten sind Ingenieursfirmen, Architekten und Anlagen- und Ausstattungsanbieter sehr beschäftigt. Die Aussichten für 2018/19 scheinen mit Sicherheit positiv zu sein. Wir berichten bereits über Projekte von großen Namen wie LDC, LSDH und Barry Callebaut. Die neuen Informationen tragen einen kombinierten Projektwert von über 1,61 Mrd. Euro zu unserer CapEx-Datenbank MyProtel bei.

Auf einen Blick
Industriehintergrund nach Land

Frankreich
• Zweitgrößter Weinerzeuger der Welt.
• Die Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie hatte 2018 einen Wert von 7,551 Mrd. Euro.
• Hauptbereiche sind Getränke, Milch und Molkereiprodukte, Fleisch und Agrarnahrungsmittel.
• Nahrungsmittel und Getränke machen 20 % des gesamten französischen Produktionsmarktes aus.

Die Agrarnahrungsmittelproduktion ist einer der einträglichsten Geschäftsbereiche in Frankreich. Wichtige Investitionen werden in den Bereichen Kartoffeln und Milch und Molkereiprodukte getätigt, während Wein- und Champagnerexporte weiterhin eine wichtige treibende Kraft der Wirtschaft bleiben. Die Nahrungsmittelherstellungsindustrie steht für Investitionen aus dem Ausland an erster Stelle, nicht zuletzt auch aufgrund der Anwesenheit internationaler Unternehmen wie McCain, Mars und Barilla in Frankreich.

Frankreich verzeichnet rege CapEx-Investitionen. LSDH plant Investitionen in Höhe von 250 Mio. Euro über 3 Jahre, um ihre Fabriken an neue Trends mit Schwerpunkt vegetabile Produkte anzupassen. Carlsberg investiert 100 Mio. Euro in ihre Kronenbourg-Fabrik, während der Fleischproduzent LDC seinen Umfang durch Erwerb der Groupe Doux erweitert hat.

Die Niederlande
• Vom niederländischen Nahrungsmittel- und Getränkemarkt wird erwartet, dass er bis 2022 um 10,7 % anwachsen wird.

• Die Niederlande sind einer der führenden Entwickler und Hersteller von Nahrungsmittelverarbeitungsanlagen und -maschinen und kommen für 80 % der Geflügelbe- und -verarbeitungsmaschinen der Welt auf.

• Die Niederlande sind nach den USA der zweitgrößte Exporteur von Agrarnahrungsmitteln.

• Das Land hat ausgezeichnete Verkehrsverbindungen, Arbeitskräfte mit hohem Bildungsniveau und geringe Geschäftskosten.

Die Niederlande verfügen über eine starke Forschungs- und Entwicklungsumgebung und sind eines der innovativsten Länder der Welt. Im „Food Valley“, einer Gegend in der Landesmitte, die eine Ansammlung von Forschungs- und Entwicklungszentren von Unternehmen wie Friesland Campina enthält, gibt es drei große Universitäten mit Schwerpunkt Nahrungsmittel.

Laut unseren Investitionsforschern könnte man sagen, dass Nahrungsmittel in Holland ein Investitionsbereich sind, der gegenüber der Pharmaindustrie Vorrang hat. Fortschritte auf dem Gebiet der gesunden Ernährung zur Verhütung von Krankheiten werden als nützlicher betrachtet als die Entwicklung von Medikamenten zu ihrer Bekämpfung.

In den Niederlanden mit ihren über 1300 ausländischen Unternehmen sind ausländische Investitionen hoch. Zwölf der größten Nahrungsmittelproduzenten der Welt, darunter Unilever, Mead Johnson und Monsanto haben hier Produktions- und F+E-Standorte.

Kraft Heinz eröffnete vor kurzem ihre größte Geschäftsstelle außerhalb der USA in Holland, während der Verpackungshersteller Greif hier in eine neue Produktionsstätte im Wert von einer Million Euro investiert hat.
Belgien

• Führend in Bio-gestützter Nahrungsmittelverpackung.
• Die Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie ist der größte Wirtschaftszweig in Belgien.
• In der Industrie wird bis 2022 ein Wachstum von 11,3 % erwartet.
• In Belgien befindet sich jeder fünfte industrielle Arbeitsplatz in der Nahrungsmittelindustrie.

Die Nahrungsmittel- und die Getränkeindustrie in Belgien sind zwei der zentralen herstellenden Industriezweige des Landes, die 2018 einen Wert von 99 Mio. Euro hatten. Wichtige Exportbereiche sind Schokolade, Bier und Backwaren, die Jahr um Jahr einen durchschnittlichen Exportanstieg von 5 % verzeichnen.

Unsere Investitionsforscher haben auch beobachtet, dass viele Projekte in der Fleischindustrie vor der Genehmigung standen.
Ähnlich den Niederlanden hat auch Belgien ein hohes Niveau an Investitionen in Forschung und Entwicklung zu verzeichnen.

In diesem Bereich werden jährlich 237 Mio. Euro ausgegeben. Belgien ist auf den Gebieten Zutaten, gesunde Ernährung und Fertigmahlzeiten ein globaler Führer. Ein großer Teil der Gewinne in der belgischen Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie kommt aus Flandern.

Außerdem bringt in der Wallonischen Region Wagralim, der Wettbewerbs-Cluster der Nahrungsmittelindustrie, eine Gruppe von Herstellern, Universitäten und Forschungszentren zusammen. Diese Unternehmen arbeiten auf innovativere und gesündere Nahrungsmittelprodukte hin.
Überblick über neue Investitionsdatenbereiche

Wir beobachten zurzeit eine bedeutende Anzahl aktiver Projektprogramme in der Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie in Frankreich, Belgien und den Niederlanden mit einem gemeinsamen potentiellen Investitionswert von über 1,61 Mrd. Euro.

Einige der größeren Investoren, die aktuell in unserem System sind (umfassende Projektdetails sind für Abonnenten unserer Projektdatenbank MyProtel erhältlich):

Nutricia Cuijk BV – 240 Mio. Euro
Petiva Private Ltd – 155 Mio. Euro
Eurial – 135 Mio. Euro
LDC Sable – 105 Mio. Euro
Milcobel CVBA – 100 Mio. Euro
Refresco France – 90 Mio. Euro
Sill Entreprises SAS – 80 Mio. Euro

Hat Ihnen dieser Artikel gefallen? Wenn Sie nach Investitionsmöglichkeiten in Märkten der europäischen Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie suchen, sind unsere Neuprojektdaten für Sie optimal. Setzen Sie sich mit uns in Verbindung, um zu erfahren, wie Protel Ihrem Unternehmen behilflich sein kann.

This entry was posted in News on October 24, 2018