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Aussichten für die pharmazeutische Industrie – Frankreich, Belgien und die Niederlande – 2020

Aussichten für die pharmazeutische Industrie – Frankreich, Belgien und die Niederlande – 2020

Protel verfolgt CapEx-Projekttätigkeiten in den Hauptbereichen der Prozessindustrie, um Anbietern und Lieferanten zur Erschließung neuer geschäftlicher Möglichkeiten zu verhelfen. In diesem Artikel präsentieren wir eine schnelle und leicht verständliche Zusammenfassung der hauptsächlichen Tendenzen und Entwicklungen in einem speziellen Bereich der Prozessindustrie in einer der von uns abgedeckten Regionen. Weitere Informationen über die von uns abgedeckten Bereiche finden Sie hier.

Zunehmend lebhaftere Aktivität bei Investitionsprojekten inmitten des Wettlaufs um COVID-Impfstoff 

Auswirkungen des Brexits führten dazu, dass Pläne vorläufig zurückgestellt und Investitionsprogramme geändert wurden.

Die Unsicherheit im Zusammenhang mit Brexit ist weiterhin unvermindert hoch und wird zumindest so lange bestehen bleiben, bis die künftigen Beziehungen zwischen dem Vereinigten Königreich und der EU klarer werden. Die Ungewissheit erreichte irgendwann den Punkt, an dem Unternehmen ihre Investitionen nicht immer noch weiter hinauszögern konnten – und es gab eine Rückbesinnung auf die Investitionsplanung, weg von den Instandhaltungs- und Modernisierungsmaßnahmen, die in den letzten Jahren vorherrschten.

Die Coronavirus-Pandemie hat einen Großteil der Unsicherheit in Bezug auf Brexit in den Hintergrund gedrängt, während globale Bemühungen zur Steigerung der Impfstoffproduktion den Pharmasektor weltweit massiv beeinflussen – Frankreich, Belgien und die Niederlande bilden hier keine Ausnahme.

Die weltweite Nachfrage hinsichtlich der Impfstoff-Produktion und nach den damit verbundenen Produkten (z.B. Spritzen, Fläschchen und Karpulen) ist stark gestiegen, wobei globale Pharmakonzerne wie GSK, Sanofi, John & Johnson und MSD im Rennen um die Bekämpfung des neuartigen Coronavirus im Mittelpunkt stehen. 

Während sich Behandlungen weltweit auf die Zulassung zubewegen, sind verschiedene Akteure dabei, die Produktion auf die Deckung der Nachfrage auszurichten. Weltweit befinden sich mehr als 100 Impfstoffkandidaten in der Entwicklung und über 600 klinische Studien sind im Gange, um eine Behandlung zu finden, die im Kampf gegen COVID-19 eingesetzt werden kann.

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Diagnostika und Behandlungen stehen ebenfalls im Rampenlicht, während Unternehmen versuchen, bei fortgesetzter Impfstoffforschung verschiedene klinische Optionen zur Behandlung von Patienten zu finden.

Als Reaktion auf die obigen Entwicklungen finden derzeit eine Reihe von Konzeptstudien neben eiligen Maßnahmen zur Umstellung bestehender Anlagen statt, um der wachsenden Nachfrage zu entsprechen. Ein weiterer sich abzeichnender Trend geht in Richtung einer stärkeren Zusammenarbeit zwischen Organisationen. Ein Beispiel dafür ist die Zusammenarbeit von AstraZeneca und Sanofi zur Entwicklung eines tragfähigen Impfstoffs.

Die Tiergesundheit ist nach wie vor ein starker Investitionsbereich, wobei MSD, Boehringer und Ceva Santé Animal in Belgien, den Niederlanden und Frankreich hohe Investitionen planen bzw. durchführen.  

Aufgrund von Reisebeschränkungen und Standortschließungen gibt es im kommenden Jahr erhebliche Schwierigkeiten für in diesem Sektor Tätige, was den Aufbau von Beziehungen zu einer Herausforderung machen kann. In Verbindung mit abgesagten Ausstellungen und Messen bedeutet dies, dass es von entscheidender Bedeutung ist, nach anderen Wegen zu suchen, um Netzwerke zu erweitern und Kontakte entsprechend zu pflegen.

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Unser Erfassungsbereich

Führende Investoren

Aussichten für die pharmazeutische Industrie – Frankreich, Belgien und die Niederlande – 2020

In unserer Projektdatenbank werden derzeit einige Beispiele für die wichtigsten Investoren und ihren derzeitigen Schwerpunkt verfolgt (alle Einzelheiten stehen Protel-Abonnenten zur Verfügung):

  • AbbVie – Die chinesischen Gesundheitsbehörden identifizierten die Produkte von AbbVie als eine mögliche Behandlung für COVID-19 und forderten umfangreiche Lieferungen ihrer Produkte an.

  • AstraZeneca – AstraZeneca steht derzeit in Zusammenarbeit mit der Universität Oxford mit dem Ziel, den potenziellen Impfstoff, der an der Universität Oxford entwickelt wird, Patienten zur Verfügung zu stellen. Im Rahmen der Vereinbarung wäre AstraZeneca für die Entwicklung sowie die weltweite Herstellung und den weltweiten Vertrieb des Impfstoffs verantwortlich.

  • Boehringer Ingelheim – Entwicklung von Therapien für COVID-19 in enger Zusammenarbeit mit akademischen Forschern, internationalen Institutionen und anderen in der Pharmaindustrie. Boehringer Ingelheim hat sich an einer Fast-Track-Ausschreibung zur Einreichung von Projektanträgen für die Entwicklung innovativer Medikamente zur Verbesserung der Behandlungsmöglichkeiten beteiligt.

  • GlaxoSmithKline (GSK) – Zusammenarbeit mit Unternehmen und Forschungsgruppen weltweit, die an Impfstoffkandidaten für COVID-19 arbeiten. GSK hat bekannt gegeben, dass der Konzern sich mit Sanofi zusammengeschlossen und dadurch zwei der weltweit größten Impfstoffhersteller zusammengebracht hat, was vor der Pandemie noch nie vorgekommen ist.

  • Janssen (John & Johnson) – hat klinische Studien am Menschen initiiert und geht davon aus, dass die ersten Chargen eines COVID-19-Impfstoffs Anfang 2021 für den Notfalleinsatz zur Verfügung stehen könnten.

  • Ipsen Global – spendete 2 Millionen Euro an das Institut Pasteur zur Unterstützung der derzeit laufenden Forschungsprojekte. Ipsen Benelux spendete 700 medizinische Masken an verschiedene Krankenhäuser in Gent für die Fachkräfte an vorderster Front.

Weitere zu beachtende Organisationen an der Covid-19-Front sind MSD, Eli Lilly, Merck, UCB, Novo, Pierre Fabre, über die Protel schon berichtet hat.

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Trends

In allen Unternehmen des Sektors besteht eine massive Fokussierung auf die Impfstoffproduktion. Eine Innovation in diesem Bereich beinhaltet die gleichzeitige Produktion verschiedener Impfstoffe unter Einsatz mehrerer Anlagen, die dann auf die Großproduktion eines einzigen Impfstoffs umgestellt werden können. Derzeit ist diese Vorgehensweise vor allem auf GSK und Sanofi Pasteur konzentriert. Es ist aber möglich, dass andere Hersteller diesem Beispiel folgen werden und dann entsprechend investieren müssen. Es ist wahrscheinlich, dass Impfstoffe zumindest im kommenden Jahr der vorherrschende Investitionsschwerpunkt bleiben werden. Buchen Sie eine umfassende Demo unserer Plattform.

Neben der Innovationstätigkeit in der Impfstoffproduktion liegt der Schwerpunkt auf Qualitätskontrolle und Testverfahren. Wir sehen daher, dass eine Reihe neuer und überarbeiteter F&E- und QA/QC-Labore sanktioniert werden, um dieses Nachfragewachstum zu unterstützen.

Zukunftsperspektiven

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Zukunftsaussichten unter den gegenwärtigen Verhältnissen äußerst unsicher bleiben. Obwohl es viele Prozessverbesserungen und Erweiterungen bestehender Anlagen gibt, laufen nicht wesentliche Arbeiten langsamer. Es kommen zwar weiterhin zell- und gentherapeutische Produkte auf den Markt und viele Ingenieurbüros wurden gebeten, Konzepte für neue Anlagen zu erstellen, europäische Hersteller sehen sich aber zunehmender Konkurrenz durch außereuropäische Unternehmen ausgesetzt.

Zu Beginn der Pandemie berichteten Experten, dass sie hoffen, innerhalb von 12 bis 18 Monaten einen Impfstoff zu finden. Daher wird es in diesem Zeitraum in Frankreich, Belgien und den Niederlanden wahrscheinlich ein intensives Wachstum und Investitionen in der Pharma-/Biotech-Industrie geben. Wir sehen eine Verlangsamung bei der Freigabe von Projekten im nächsten Quartal und die Prognose für die Zeit danach hängt weitgehend davon ab, ob ein Impfstoff erfolgreich sein wird und ob die aktuelle Pandemie zu- oder abnimmt.   

This entry was posted in News on October 20, 2020